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Kapitalmarkt-News aus erster Hand von der Fürst Fugger Privatbank: Die Fed im Fokus

Kommt die Zinssenkung am 10. Dezember?

Das Börsenjahr 2025 scheint nicht in Ruhe zu Ende gehen zu wollen: Vor allem die Leitzinserwartungen in den USA haben sich innerhalb weniger Tage drastisch verschoben. So kündigten zwei Direktoriumsmitglieder der Fed an, in der kommenden Sitzung am 10. Dezember eine weitere Senkung des Leitzinses unterstützen zu wollen. Genau darauf hatten viele Aktienanleger gewartet, um trotz aller Zweifel wegen einer möglichen KI-Blase weiter auf steigende Aktienmärkte zu setzen. Dieser Sicht haben sich auch die Terminmärkte angeschlossen, die mit einer Wahrscheinlichkeit von über 85 % von einer kommenden Zinssenkung ausgehen. Die US-Notenbank ist den Markterwartungen der jüngsten Vergangenheit stets gerecht geworden. Eine Zinssenkung im Dezember gilt daher als eingepreist.

Umgekehrt dürfte es an den Märkten zu deutlichen Ausschlägen und mehr Volatilität führen, wenn die Fed dennoch den Leitzins unverändert lassen sollte. Auch die Frage, wie es personell an der Spitze der US-Notenbank weitergeht, wirft bereits ihre Schatten voraus. Setzt sich im kommenden Mai ein Vertreter einer eher lockeren oder restriktiven Zinspolitik als Nachfolger von Jerome Powell durch, könnten sich die mittelfristigen Zinserwartungen spürbar verschieben – und mit ihnen die Bewertung von Aktien, Anleihen und allen zinssensitiven Anlageklassen.

Zum Jahreswechsel deutet sich ein vorübergehend nachlassendes globales Konjunkturumfeld an, das allzu große Euphorie bremst. Gleichzeitig bleiben die Märkte nervös: Die Fed-Sitzung am 10. Dezember, neue Konjunkturdaten – allen voran die kommenden US-Arbeitsmarktzahlen – sowie Nachrichten aus den Krisenregionen könnten jederzeit kräftige Kursbewegungen auslösen, nach oben wie nach unten. Kurzfristig ist daher weiterhin mit erhöhter Volatilität zu rechnen.

Auf mittlere Sicht bleibt der Ausblick jedoch konstruktiv: Ein moderat wachsendes weltweites Umfeld, eine insgesamt unterstützende Geldpolitik sowie strukturelle Trends wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Infrastruktur sprechen für steigende Unternehmensgewinne – und damit im Grundsatz für Aktien. Dort bieten sich intakte Chancen auf höhere Niveaus, sobald die Fed-Entscheidung für Klarheit sorgt und die Investoren wieder stärker auf die Gewinnperspektiven der Unternehmen schauen. Anleger, die die Einflussfaktoren der Märkte im Blick behalten und sich nicht von jeder kurzfristigen Schlagzeile aus der Ruhe bringen lassen, haben gute Voraussetzungen, um auch in einem nervösen Marktumfeld auf Kurs zu bleiben.

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