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Neuigkeiten zum Thema Kapitalmarkt von der Fürst Fugger Privatbank: "Verschuldung belastet die führenden Volkswirtschaften"

Dollar unter Druck, aber mit Anlagechancen

Trotz einer Vielzahl von Unsicherheitsfaktoren hat die Weltwirtschaft in den vergangenen Monaten mehr Widerstandskraft gezeigt als erwartet. Mit unsicheren Lieferketten, endlosen Handelsstreits an allen Fronten und immer weiter zunehmenden geopolitischen Risiken ist die Gesamtsituation keineswegs einfacher geworden. Zu den bestehenden Belastungsfaktoren ist ein weiterer hinzugekommen: Verschuldung. Bei nahezu allen wichtigen Volkswirtschaften steht die langfristige Tragfähigkeit der Staatsfinanzen im Fokus. In Europa müssen beispielsweise in der zweitgrößten Volkswirtschaft Frankreich inzwischen höhere Renditen für Staatsanleihen bezahlt werden als bei den „Klassikern“ Griechenland und Italien. Damit wird auch die Zinslast für den Staatshaushalt höher.

In den USA bedroht der aktuelle Shutdown die Handlungsfähigkeit fast aller öffentlichen Bereiche. Die US-Staatsverschuldung ist exorbitant und der politische Druck auf die Zentralbank macht weitere Zinssenkungen nicht unwahrscheinlich, trotz anziehender Inflation. Dies spricht mittelfristig für einen schwächeren US-Dollar – und einen stärkeren Euro. Theoretisch zumindest. Eine alte Weisheit der Devisenmärkte besagt, dass derjenige Investor beim US-Dollar richtig liegt, der das Gegenteil von dem macht, was die meisten Experten sagen. Und tatsächlich sind die Anlagemöglichkeiten in US-Dollar bei den erzielbaren Renditen im kürzeren Bereich gar nicht unattraktiv.

Auf der Aktienseite sind die höheren Bewertungen in den USA aufgrund spürbar höherer Eigenkapitalrenditen gerechtfertigt, nicht nur im High Tech-Bereich. In Europa und Japan hingegen ist der Aufschwung der Gewinnerwartungen trotz der jüngsten Outperformance noch ausgeblieben. Zusammen mit der chaotischen Zollpolitik und der weiter steigenden Staatsverschuldung kann dies in den USA zu höherer Inflation und steigenden langfristigen Zinsen führen. Auch in Europa wird der öffentliche Finanzbedarf deutlich ansteigen und zu höheren Renditen bei den Anleihen führen. Für Anleger empfiehlt sich deshalb bei einer Neuanlage vorerst der kürzere Bereich bis zu 2-3 Jahre.

Aktien sind weiter attraktiv und im Hinblick auf den Inflationsausgleich ein unverzichtbarer Baustein im Anlageportfolio. Hier sollten die USA ein wesentlicher Bestandteil bleiben. Für Europa und den Rest der Welt gilt es als Anleger, durch eine gezielte Diversifikation chancenreiche Segmente und Einzeltitel zu identifizieren. Die Frage lautet, welche Branchen und Unternehmen von der mit Sicherheit kommenden wirtschaftlichen Erholung und der dann einsetzenden Gewinndynamik partizipieren und auch global Alleinstellungsmerkmale aufweisen. Da ist im Gegensatz zum technologielastigen S&P 500 etwa der DAX durch eine breite Diversifizierung ohne Klumpenrisiken deutlich breiter aufgestellt.

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