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Neuigkeiten von der Fürst Fugger Privatbank: Technischer Aktien- und Rentenmarkt-Kommentar

Für die Woche vom 15. – 19.07.2024

DAX
Der DAX hat sich mit starken Kursgewinnen ins Wochenende verabschiedet. Im späten Handel folgte der deutsche Markt den US-Börsen, die ebenfalls kräftig anzogen auf Rekordstände. Die kräftigen Gewinnmitnahmen vom Donnerstag bei US-Technologietiteln lösten keine Verkaufswelle aus und wurden gut weggesteckt. Der DAX stieg um 1,20 % auf 18.748 Punkte. Gestützt wurde der DAX von den schwächer ausgefallenen US-Verbraucherpreisen, wodurch die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen einen starken Auftrieb erhielten. Auch die niedriger als erwarteten Inflationsdaten für den Juni aus Spanien und Frankreich trugen zu einer Beruhigung der Zinsdebatte bei. Besonders gesucht waren konjunkturlastige Titel wie Siemens, aber auch Porsche Holding sowie der Immobilienwert Vonovia führten die Gewinnerliste an. Unter Abgaben litten Continental, aber auch Airbus Industries sowie die Aktie der Deutschen Bank. Das charttechnische Bild hat sich durch den jüngsten Anstieg verbessert, vor allem der Sprung über die Marke von 18.650 Punkten war wichtig. Sollte sich der DAX oberhalb dieser Marke stabilisieren, könnte das Allzeithoch bei 18.893 zumindest angetestet werden. Auf der Unterseite stellen die 38- und 90-Tage-Linien bei 18.407 bzw. 18.278 Punkten gute Unterstützungen dar. Die technischen Indikatoren stehen auf Kauf, jedoch bewegen sie sich rasch in Richtung überkauften Bereich.

Euro Stoxx 50
Der Euro Stoxx 50 schloss die Handelswoche am Freitag mit einem Stand von 5.043, was einem Kursgewinn von 1,29 % gegenüber der Vorwoche entspricht. Der Euro Stoxx 50 setzte seinen Aufwärtstrend fort und überschritt zum dritten Mal in Folge zum Wochenende die Marke von 5.000 Punkten. Trotz der politischen Unsicherheit nach den Wahlen in Frankreich und Großbritannien blieben die europäischen Aktienmärkte stabil, bremsten die Rallye seit Jahresanfang aber deutlich ab. Der Euro Stoxx 50 konnte seit Jahresanfang einen Anstieg von 11,54 % verbuchen, während der französische CAC 40 mit einem Zuwachs von nur 2,40 % den Großteil seiner Jahresgewinne einbüßte. Auf Sektorenebene gab es bis auf den Energiesektor, der auf Wochensicht 1,94 % nachgab, nur Gewinner. Der Immobiliensektor erzielte mit einem Wochenzuwachs von 3,40 % den größten Anstieg, begünstigt durch den Rückgang der Renditen. Aus charttechnischer Sicht hat sich der Euro Stoxx 50 nach dem Überwinden der 5.000 Marke, welche mit der 38- und 50-Tage-Linien korrespondierte, eine starke Position etabliert: Das positive Momentum hält an, und sowohl der Relative Strength Index (RSI) als auch der Relative Momentum Index (RMI) signalisieren weiteres Potenzial nach oben, bevor sie den überkauften Bereich erreichen. Aus fundamentaler Perspektive liegt der Fokus in dieser Woche besonders auf der Berichtssaison. Aus dem Kreis des Euro Stoxx 50 und des DAX berichten die Nordea Bank, ASML, Nokia und die Sartorius AG ihre Ergebnisse für das zweite Quartal.

Dow Jones Industrial
Anhaltende Zinssenkungshoffnungen nach den jüngsten Konjunkturdaten versetzten die Wall Street zum Wochenschluss erneut in Rekordlaune. Erstmals seit Mai konnte auch der Dow Jones Index von der anhaltenden Kauflaune profitieren und beteiligte sich ebenfalls an der Jagd nach Rekordständen. Der S&P 500 stieg auf ein neues Rekordhoch, während sich die Technologie-Indizes zwar von den Verlusten vom Donnerstag erholt zeigten, aber noch nicht die zuvor gezeigte Dynamik aufwiesen. Der Dow Jones schloss auf Wochensicht mit einem Plus von 1,59 % bei genau 40.000 Punkten. Vor allem der Rückgang des von der Universität von Michigan ermittelten Verbrauchervertrauens deutet nach Ansicht von Ökonomen auf eine früher als erwartete Zinssenkung durch die Fed hin. Der Beginn der Quartalsberichtssaison verlief bei den berichtenden Banken eher schlecht. Die Aktien von JPMorgan, wie auch die der Citigroup gaben nach ihren Zahlen nach, ebenso erging es Wells Fargo, die mit anziehenden Kosten zu kämpfen haben. Die Aktie lag mit einem Minus von 6 % am Ende des S&P 500. Die Verlierer im Dow werden von den Technologie-Titeln Amazon, Microsoft sowie Salesforce angeführt. Auf der Gewinnerseite stand vor allem die Aktie von Intel, die über 7 % zulegen konnte, gefolgt von Home Depot sowie Amgen. Mit dem jüngsten Anstieg über die Marke von 40.000 Punkten und das Erreichen eines Intraday-Allzeithochs bei 40.257 Punkten hängt die Entwicklung des Dow vor allem von der gerade gestarteten Berichtssaison sowie den Zinssenkungshoffnungen ab. Sollten keine allzu großen negativen Überraschungen eintreten, so könnte die Rekordjagd bei den US-Indizes und damit auch beim Dow weitergehen. Auf der Unterseite sollte, die bei 39.106 Punkten verlaufende 38-Tage-Linie eine gute Unterstützung bieten.

Bund-Future
Die europäischen Rentenmärkte zeigten sich zu Wochenbeginn erholt, nach dem Wahlergebnis in Frankreich. Allerdings setzten zum Wochenschluss Gewinnmitnahmen ein. Die Verluste minimierten sich nach den schwächeren US-Konjunkturdaten jedoch. In der heutigen Eröffnung ist der Bund-Future weiter auf Richtungssuche. Um Richtung der Hochs von Mitte Juni ansteigen zu können, muss die 200-Tage-Linie bei 132,13 %-Punkten überwunden werden. Auf der Unterseite sollte die 38-Tage-Linie bei 131,13 %-Punkten guten Halt bieten.

Einschätzung
Die Aussicht auf bald sinkende Zinsen lässt die Aktienkurse weltweit steigen. Solange das Sentiment intakt ist, dürfte der Aufwärtstrend anhalten.

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