Für die Woche vom 13. – 17.10.2025
DAX
Der DAX schloss die Woche bei 24.241 Punkten und lag damit -0,56 % unter dem Stand der Vorwoche. Im europäischen Vergleich hielt sich der DAX besser als der Euro Stoxx 50. Auf Einzeltitelebene setzten sich RWE (+2,96 %), Münchener Rück (+2,36 %) und Heidelberg Materials (+2,34 %) an die Spitze. Am Ende der Spanne standen BMW (-9,19 %), Brenntag (-8,11 %) und Infineon (-6,21 %). Nach dem frischen Rekordhoch am Donnerstag bei 24.775 Punkten ging dem Markt zum Wochenschluss die Luft aus. Gewinnmitnahmen trafen vor allem zyklische Werte, während Versicherungen und Versorger als Stabilitätsanker fungierten. Technisch bleibt der Bereich um 24.500 Punkte der Deckel, an dem der Index zuletzt mehrfach ausgebremst wurde. Oberhalb davon öffnet sich erneut der Pfad zum Hoch bei 24.775 Punkten und in der Folge zu runden 24.800. Auf der Unterseite gelten 24.363 und 24.239 Punkte als erste Auffanglinien. Ein Tagesschluss oberhalb von 24.500 Punkten würde das Momentum rasch zurückbringen. Unter 24.239 wächst die Wahrscheinlichkeit eines Tests der 24.000 Punkte. Das Bild bleibt damit konstruktiv, aber anfällig für Nachrichten und Datenpunkte, die die Stimmung drehen können. In der neuen Woche rücken die ZEW-Umfrage für Oktober und die endgültigen Inflationsdaten für Deutschland im September in den Fokus. Für die Eurozone folgt die Industrieproduktion für August. Unternehmensseitig ist es im DAX noch ruhig. Erst in der Folgewoche beginnt mit SAP der Reigen der Quartalszahlen.
Dow Jones Industrial
Der Dow Jones konsolidierte in der vergangenen Woche um 2,7 %. Er schloss bei 45.480 Punkten. Die gesamte Handelswoche stand er leicht unter Druck, ehe am Freitag im frühen Handel alle Dämme brachen und für den schwächsten Handelstag seit Anfang April sorgten. Auslöser war eine Zuspitzung im Handelskonflikt zwischen China und den USA. Demnach beabsichtigen die USA ab 1. November 2025 zusätzliche Zölle in Höhe von bis zu 100 % zu verhängen. Zuvor hatte die chinesische Regierung angekündigt, die Ausfuhr seltener Erden stärker kontrollieren zu wollen, wohl um die Position für die nächste Verhandlungsrunde zu stärken. Die USA hingegen wollen die Ausfuhr von Chips stärker begrenzen. Dies wurde bereits vom Senat abgesegnet. In diesem Umfeld ging die Veröffentlichung des Michigan Konsumentenvertrauens mit einem Stand von 55 Punkten fast unter. Mit dem Abverkauf am Freitag rutschte der Dow Jones wieder unter die obere Begrenzung des kurzfristigen Aufwärtstrends, die bei 46.631 Punkten verläuft, aber ansteigend ist. Mit seinem Intraday-Tief bei 45.136 Punkten fand er jedoch Unterstützung am Verlaufshoch vom 28. Juli. Dieser Unterstützungsbereich ist zwischen 44.800 – 45.131 Punkten recht solide angelegt. Heute wird der Dow Jones wahrscheinlich mit einem Upgap in etwa bei der 38-Tage-Linie eröffnen, die aktuell bei 45.902 Punkten verläuft und die er zuvor am Freitag gerissen hatte. Diese bildet nun die nächste Unterstützung. Zum Wochenauftakt notiert der Dow Futures knapp 1 % im Plus, was eine gewisse Entspannung der Situation über das Wochenende signalisiert. Der Ausverkauf sorgte für einen Anstieg der Volatilität um knapp 32 %. Dies signalisiert einen gehörigen Schrecken seitens der Anleger. Insofern scheint eine Gegenbewegung nach oben möglich, aber die Überhitzung der letzten Monate ist letzten Endes, aus unserer Sicht, nicht in einem schwachen Tag bereits bereinigt. Der wichtigste Widerstand liegt für uns zunächst etwas über 46.631 Punkten.
Einschätzung
Nach einem deutlichen Anstieg der Volatilität scheint eine Gegenbewegung wahrscheinlich. Das starke Momentum der letzten Wochen sollte auch zu einem Einstieg bisher unterinvestierter Marktteilnehmer führen, die so für eine Unterstützung der Aktienkurse sorgen sollten. Aus unserer Sicht ist das Marktumfeld noch nicht bereinigt. Die Indikatoren signalisieren noch kein zwingendes Kaufsignal. Insofern halten wir an unserer Einschätzung der Vorwochen fest. Das Aufwärts- als auch Abwärtspotenzial sollte zunächst begrenzt sein. Kursgewinne würden schnell zu einem technisch überhitzten Set-up führen, während eine Konsolidierungswoche rasch für ein attraktives Bild sorgen würde.